Pallottitag bei com-unio: unser Gründer diskutiert mit Hildegard – com-unio

Unsere Weise Unio zu sein

     Durch ein heiteres und frohes Gesicht können wir beweisen, dass die Nachfolge Christi unser Leben mit Freude erfüllt (Vinzenz Pallotti)

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Gebet von com-unio

com unio Gebet2

Zu diesem Gebet haben alle Geschwister von com-unio einen Gedanken beigesteuert.

Heiliges Jahr

HeiligesJahrEichstaett

"Pilger der Hoffnung"

Pallotti4 web

Willkommen bei com-unio!

Pallottitag 2025 3 webAm diesjährigen Pallottitag kamen wir zusammen, um ganz besondere Gäste unter uns zu begrüßen: In einem Rollenspiel liehen Freunde unserer Unio-Gruppe wichtigen Vordenkern der Kirche ihre Stimme. Monika, Sibylle und Christoph taten das auf beeindruckende Weise. Schaute man in die Gesichter der Zuhörer, wurde deutlich: Das war zwar ein durchaus untypisches Format, aber in mancher Hinsicht auch eine Andacht.

Im Anschluß sprachen wir noch länger darüber - warum kann uns ein imaginärer Trialog so berühren und in seinen Bann ziehen? Weil uns die behandelten Themen gemeinsam sehr am Herzen liegen und wir spürten, dass ein Gespräch fiktiv sein kann, und gleichzeitig ausdrücken, was viele sehr lebendig in sich tragen: Sorge um die Kirche und das Ringen um den besten Weg zu einer Erneuerung. Auch die Ohnmacht des gläubigen Volkes wurde Thema, was eine Schwester knapp zusammenfasste: "Die Kirche, wir alle, müssen für die Menschen da sein. Schon Jesus ist mit dieser klaren Forderung am Establishment gescheitert!" Ohne aber aufzugeben, was ihn das Leben kostete. So, wie in seiner Nachfolge auch Vinzenz Pallotti niemals aufgab, für diese Idee von Kirche zu arbeiten und zu kämpfen.

Hier nun das Gespräch, das wir in einem online-Rollenspiel erlebten:     

Das Kaminzimmer eines alten Klosters. Der Raum ist still, bis auf das leise Knistern des Feuers. Hape, ein aufmerksamer 60-jähriger unserer Tage, hat die Heiligen Vinzenz Pallotti und Hildegard von Bingen eingeladen, um im Jahr 2025 über die Zukunft der Kirche zu sprechen. Beide sagten zu. Doch man darf erwarten, dass die Meinungen auseinandergehen werden – ein kontroverses Gespräch steht bevor. 

HildegardPallotti

Hape (Eröffnung):

„Vielen Dank, dass Sie beide hier sind. Don Vincenzo, Ihre Vision einer Kirche der Gemeinschaft hat mich beeindruckt. Und Mater Hildegard, Ihre prophetische Stimme und Ihr Eintreten für die Schöpfung haben mich immer fasziniert. Aber ich frage mich: Hat die Kirche heute überhaupt noch eine Zukunft? Und wenn ja, wie könnte diese aussehen?“

Don Vincenzo (entschlossen):

„Hape, die Kirche hat immer eine Zukunft, denn sie ist von Gott getragen. Doch sie muss sich erneuern, zurückkehren zu ihrer wahren Berufung. Eine Kirche, die auf Liebe, Gnade und Gemeinschaft aufbaut, wird immer einen Platz in der Welt haben.“

Hildegard von Bingen (mit Nachdruck):

„Monsignore, Ihre Worte sind schön, aber ich frage mich: Hat die Kirche wirklich den Mut, sich zu erneuern? In meiner Zeit habe ich die Verderbtheit in den Reihen der Geistlichen angeprangert. Und auch heute sehe ich, dass die Kirche oft mehr auf Macht und Tradition achtet als auf die Stimme Gottes. Diese Blindheit kann sie zerstören.“

Hape (skeptisch):

„Mater Hildegard, was meinen Sie mit ‚Blindheit‘? Und Don Vincenzo, ist die Kirche wirklich bereit, ihre Machtstrukturen zu hinterfragen?“

Don Vincenzo (ruhig, aber fest):

„Die Kirche ist nicht perfekt. Aber sie ist mehr als ihre Fehler. Ihre Strukturen mögen manchmal erstarrt sein, doch der Geist Gottes wirkt in ihr. Die wahre Erneuerung kommt nicht durch äußeren Druck, sondern durch eine Veränderung der Herzen.“

Hildegard von Bingen (mit scharfer Stimme):

„Monsignore, ich bewundere Ihren Glauben, aber ich widerspreche Ihnen. Die Kirche wird nicht durch inneren Wandel allein gerettet. Sie muss ihre Sünden anerkennen: den Missbrauch ihrer Macht, das Schweigen gegenüber Ungerechtigkeit und die Unterdrückung der Frauen. Ohne eine radikale Reform wird die Kirche ihre Seele verlieren.“

Hape:

„Aber wie sieht eine solche Reform aus? Ich denke an die Rolle der Frauen, die Gleichberechtigung, die Zulassung Geschiedener zu den Sakramenten. Monsignore, glauben Sie, dass die Kirche hier wirklich Veränderungen zulassen wird?“

Don Vincenzo (mit Nachdruck):

„Ich hoffe es, Hape. Die Kirche muss den Mut haben, auf die Zeichen der Zeit zu hören. Doch sie darf dabei nicht ihre Grundlage verlieren: die Heilige Schrift und die Lehre Christi. Veränderungen dürfen niemals gegen den Glauben stehen.“

Hildegard von Bingen (mit glühenden Augen):

„Monsignore, die wahre Grundlage des Glaubens ist die Liebe Gottes. Und diese Liebe kennt keine Hierarchien, keine Ausgrenzung, keine Unterdrückung. Frauen sind keine Dienerinnen, sondern vollwertige Stimmen Gottes. Geschiedene sind keine Sünder, sondern Menschen, die Heilung suchen. Die Kirche muss sich öffnen – oder sie wird irrelevant.“

Hape (fragend):

„Monsignore, Mater Hildegard, was machen wir mit den konservativen Kräften, die sich gegen jede Veränderung stemmen? Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, sie zu überzeugen?“

Don Vincenzo (bedächtig):

„Hape, Veränderung braucht Zeit. Die konservativen Kräfte fürchten, dass die Kirche ihre Identität verliert. Doch ich glaube, dass wir sie durch Geduld und das gute Beispiel überzeugen können.“

Hildegard von Bingen (schneidend):

„Geduld, Monsignore? Wie lange sollen die Menschen noch warten? Tausend Jahre? Die Kirche hat zu lange geschwiegen und zugesehen, wie Machtmissbrauch und Heuchelei ihren Ruf zerstört haben. Die Zeit des Wartens ist vorbei. Es braucht eine klare Botschaft, einen radikalen Wandel – jetzt.“

Hape (versucht zu vermitteln):

„Aber wie sieht dieser Wandel aus, Mater Hildegard? Was muss sich konkret ändern?“

Hildegard von Bingen:

„Die Kirche muss ihre Machtstrukturen aufbrechen. Frauen müssen Priesterinnen werden können. Geschiedene und LGBTQ+-Menschen müssen uneingeschränkten Zugang zu den Sakramenten erhalten. Und die Kirche muss ihre Verbindung zur Schöpfung erneuern, denn die Zerstörung der Natur ist eine Sünde gegen Gott.“

Don Vincenzo (abwehrend, aber respektvoll):

„Mater Hildegard, Ihre Forderungen sind radikal, und ich verstehe Ihre Leidenschaft. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass die Kirche eine lange Tradition hat, die sie bewahren muss. Veränderungen müssen im Einklang mit dieser Tradition stehen, nicht gegen sie.“

Hildegard von Bingen (mit scharfer Stimme):

„Monsignore, Tradition ist nur wertvoll, wenn sie Leben schenkt, nicht wenn sie Leben nimmt. Jesus selbst hat Traditionen gebrochen, um die Liebe Gottes zu verkünden. Warum sollte die Kirche heute weniger mutig sein?“

Hape (nachdenklich):

„Es scheint, als würden Sie beide auf zwei verschiedenen Wegen gehen, die vielleicht doch zum gleichen Ziel führen. Don Vincenzo, glauben Sie, dass die Kirche diesen Mut aufbringen kann?“

Don Vincenzo (mit leiser Entschlossenheit):

„Ich glaube, dass der Geist Gottes die Kirche führen wird, wenn wir auf ihn hören. Der Wandel wird kommen, aber er braucht Zeit und Gebet.“

Hildegard von Bingen (mit sanfter Stärke):

„Und ich glaube, dass der Geist Gottes uns drängt, jetzt zu handeln. Die Kirche kann nicht länger warten. Die Menschen rufen nach Gerechtigkeit, und Gott ruft nach einer neuen Kirche. Wir müssen diesen Ruf hören.“

Hape (lächelnd, aber ernst):

„Ich danke Ihnen beiden! Vielleicht braucht die Kirche beides: Geduld und Mut, Tradition und Aufbruch. Die Frage ist, ob sie beides zugleich schaffen kann. Bevor wir uns aber verabschieden, hätte ich noch eine letzte Frage an Sie beide. Stellen wir uns vor, Sie hätten die Möglichkeit, heute noch einmal zu leben, 2025 und mitten in unserer Zeit. Welche drei Maßnahmen würden Sie als erste ergreifen, um die Kirche zu retten?“

Don Vincenzo (nachdenklich, mit ruhiger Stimme):

„Eine interessante Frage … Wenn ich heute wieder hier wäre, würde ich Folgendes tun:

  1. Die Kirche zu den Menschen bringen: Ich würde das Gemeindeleben völlig neu denken, weg von starren Strukturen hin zu offenen Gemeinschaften. Die Kirche muss hinausgehen – auf die Straßen, zu den Armen, zu den Einsamen.
  2. Eine Kirche der Demut fördern: Ich würde die Priester und Bischöfe dazu aufrufen, Macht und Privilegien abzulegen und wahrhaft dienend zu leben. Die Menschen brauchen Vorbilder, keine Herren.
  3. Die Bildung stärken: Ich würde Bildung und Glaubensunterweisung neu gestalten, damit die Menschen die Botschaft Christi wirklich verstehen und sie in ihrem Alltag leben können. Nur durch Verständnis kann echter Glaube wachsen.“
Hildegard von Bingen (mit fester Stimme, fast prophetisch):

„Meine Maßnahmen wären radikaler, Monsignore, denn die Zeit des Zauderns ist vorbei.

  1. Die Frauen in die Verantwortung holen: Ich würde sofort Frauen in alle Ämter der Kirche berufen, bis hin zur Priesterin und Bischöfin. Die Stimme Gottes spricht auch durch Frauen – und diese Stimme wurde zu lange ignoriert.
  2. Die Schöpfung in den Mittelpunkt stellen: Ich würde die Kirche verpflichten, sich der Bewahrung der Natur zu widmen. Die Zerstörung der Erde ist eine der größten Sünden unserer Zeit, und die Kirche muss hier Vorbild und Anwältin der Schöpfung sein.
  3. Die Wahrheit ans Licht bringen: Ich würde eine umfassende Aufarbeitung aller Verbrechen in der Kirche fordern, besonders des Missbrauchs. Nur durch Transparenz und Wiedergutmachung kann die Kirche ihr zerstörtes Vertrauen wiedergewinnen.“
Hape (beeindruckt):

„Das sind zwei sehr unterschiedliche Ansätze, aber beide haben ihre Kraft. Don Vincenzo, Ihre Maßnahmen scheinen behutsam, fast pastoral. Mater Hildegard, Ihre Vorschläge sind unmissverständlich und radikal. Glauben Sie, dass diese beiden Wege miteinander vereinbar sind?“

 Don Vincenzo (mit einem sanften Lächeln):

„Ich glaube, dass Mater Hildegard und ich dasselbe Ziel haben: die Kirche zu erneuern. Unsere Wege mögen unterschiedlich sein, aber sie führen zum gleichen Herrn.“

Hildegard von Bingen (mit einem leichten Nicken):

„Monsignore, ich schätze Ihre Demut. Doch der Herr ruft uns zu mutigem Handeln. Es gibt Zeiten, in denen Geduld ein Luxus ist, den wir uns nicht leisten können. Dennoch vertraue ich darauf, dass Gottes Geist auch auf behutsamen Wegen wirkt.“

Hape (lachend):

„Dann bleibt uns wohl nur zu hoffen, dass Gottes Geist beide Wege verbindet – Ihre Geduld und Ihre Radikalität. Ich danke Ihnen beiden für dieses Gespräch. Vielleicht ist die Kirche noch nicht verloren, solange es Stimmen wie die Ihren gibt.“

Die Runde erhebt sich. Es ist spät geworden, aber der Funken der Diskussion bleibt lebendig. Als die Gäste das Kaminzimmer verlassen, fühlt Hape eine eigenartige Mischung aus Hoffnung und Dringlichkeit. Vielleicht liegt die Zukunft der Kirche ja tatsächlich darin, alte und neue Wege miteinander zu versöhnen – mit einem kräftigen Schubs von beiden Seiten.

Hape (nimmt Hildegard von Bingen beiseite, während sie das Kaminzimmer verlassen):

„Domina Hildegard, ich muss Sie noch etwas Persönliches fragen. Ihre Haltung zur Rolle der Frau in der Kirche ist heute so unmissverständlich und eindeutig – geradezu modern. Aber wie war es damals, zu Ihrer Zeit? Hat sich Ihre Sichtweise verändert, oder haben Sie immer schon so gedacht?“

Hildegard von Bingen (ihre Augen glühen vor Überzeugung):

„Hape, meine Haltung war damals schon klar, auch wenn ich sie in den Grenzen meiner Zeit ausdrücken musste. Ich wusste, dass Gott Frauen ebenso mit Gaben und Berufungen ausgestattet hat wie Männer. In meinen Visionen habe ich gesehen, dass der Geist Gottes nicht zwischen Mann und Frau unterscheidet. Doch ich lebte in einer Welt, in der Frauen oft schweigen mussten, und selbst ich war nicht frei von den Zwängen meiner Zeit.

Ich habe meine Stimme genutzt, so laut es ging – in meinen Schriften, meinen Predigten, meinen Briefen an Päpste und Kaiser. Aber ich wusste, dass ich nur dann etwas bewegen konnte, wenn ich die Sprache und die Begriffe meiner Zeit gebrauchte. Vielleicht wirkte ich damals vorsichtiger, doch mein Herz hat immer nach Gleichheit und Gerechtigkeit gerufen.

Wenn ich heute sprechen könnte, würde ich nichts mehr zurückhalten. Die Zeit der leisen Worte ist vorbei.“

Hape:

„Das heißt, Ihre Überzeugung war immer dieselbe, aber die Art, wie Sie sie geäußert haben, musste sich den Umständen anpassen?“

Hildegard von Bingen (nickt):

„Ja, Hape. Ich habe gelernt, wie eine Pflanze zu wachsen – manchmal unscheinbar unter der Erde, manchmal kraftvoll durch harte Steine. Doch die Wurzeln meiner Überzeugung sind dieselben geblieben: Gott ruft die Frauen genauso wie die Männer. Und keine Macht der Welt kann diesen Ruf zum Schweigen bringen.“

Hape:

„Das erklärt Ihre Stärke und Ihre Visionen. Vielen Dank, Mater Hildegard. Es ist ein großes Privileg, Sie heute hören zu dürfen.“

Hildegard von Bingen (mit sanftem Nachdruck):

„Und es ist ein großes Privileg, dass ich heute klarer sprechen darf als damals. Doch, Hape, vergessen Sie nicht: Der Ruf Gottes ertönt noch immer – in jeder Frau, die heute ihre Stimme erhebt. Helfen Sie mit, dass dieser Ruf gehört wird.“

 Hape bleibt nachdenklich stehen, während Hildegard mit aufrechter Haltung hinausgeht. Ihre Worte hallen in ihm nach, wie eine Melodie, die lange im Gedächtnis bleibt: kraftvoll, voller Überzeugung – und unmissverständlich.

Hape (holt Pallotti ein, der bereits vorausgegangen ist):

„Don Vincenzo, entschuldigen Sie, dass ich Sie noch aufhalte. Aber etwas liegt mir auf dem Herzen: Sie haben Hildegards klare Ansichten zur Rolle der Frau in der Kirche gehört. Was halten Sie davon? Und glauben Sie, dass ihre Sichtweise sich in dieser Frage geändert hat, seit sie damals gelebt hat?“

Don Vincenzo (sieht nachdenklich zu Boden und dann zu Hape):

„Hape, Hildegard von Bingen ist eine Stimme, die selbst über die Jahrhunderte hinweg an Klarheit und Kraft nichts verloren hat. Ihre Ansichten zur Rolle der Frau beeindrucken mich, auch wenn sie zu meiner Zeit revolutionär gewesen wären – und in mancher Hinsicht immer noch sind.

Ich glaube, dass ihre Sichtweise heute klarer und direkter ist, weil sie in einer Zeit spricht, in der ihre Worte gehört werden können. Zu ihrer Lebzeit musste sie vorsichtig sein, denn die Strukturen der Kirche ließen kaum Spielraum für Frauen, selbst für solche, die von Gott mit außergewöhnlichen Gaben gesegnet waren. Doch ich sehe in ihren heutigen Worten keine Abkehr von ihrer damaligen Überzeugung, sondern eine Vertiefung und Befreiung ihrer Gedanken.“

Hape (neugierig):

„Und teilen Sie Mater Hildegards Ansichten, Monsignore? Insbesondere, was die Öffnung von Ämtern für Frauen betrifft?“

Don Vincenzo (mit sanfter, aber ernsthafter Stimme):

„Hape, ich bewundere Mater Hildegards Mut und ihre prophetische Klarheit. Doch ich bin ein Kind meiner Zeit, und in den Lehren der Kirche, wie ich sie kannte, war die Frage der Ämter klar geregelt. Ich habe die Frauen immer als unerlässliche Säulen der Kirche gesehen – ihre Gebete, ihre Fürsorge, ihr Einsatz für die Armen waren oft der Herzschlag der christlichen Gemeinschaft.

Aber ich gebe zu, dass ich nie ernsthaft darüber nachgedacht habe, warum Frauen von den höheren Ämtern ausgeschlossen bleiben sollten. Vielleicht war es ein blinder Fleck – ein Punkt, den ich in meiner Zeit nicht zu hinterfragen wagte. Wenn ich heute sprechen könnte, würde ich den Dialog öffnen und genau zuhören, was Frauen wie Mater Hildegard zu sagen haben. Denn der Geist Gottes weht, wo er will – und wer sind wir, seine Stimme zu begrenzen?“

Hape:

„Das ist bemerkenswert offen, Monsignore. Glauben Sie, dass die Kirche jemals den Mut finden wird, sich in dieser Frage zu verändern?“

Don Vincenzo (blickt zum Nachthimmel, seine Stimme ruhig):

„Hape, die Kirche ist ein lebendiger Leib, der sich im Lauf der Jahrhunderte verändert hat und immer wieder verändern wird. Ob sie den Mut hat, diese Frage zu stellen, hängt davon ab, ob wir alle, Laien wie Geistliche, bereit sind, Gottes Ruf zu hören – selbst wenn er uns herausfordert. Ich bete, dass wir diesen Mut aufbringen.“

Hape (mit einem nachdenklichen Lächeln):

„Vielen Dank, Monsignore. Sie haben mir viel zum Nachdenken mitgegeben.“

Don Vincenzo (mit einem milden Lächeln):

„Das ist alles, was ich tun kann, Hape. Das Nachdenken ist der Anfang aller Veränderungen.“

Don Vincenzo geht weiter, ruhig und mit bedacht gesetzten Schritten. Hape bleibt noch einen Moment stehen, blickt ihm nach und spürt die Tiefe dieser Begegnung. Die Stimmen von Hildegard und Pallotti hallen in ihm nach, wie zwei unterschiedliche, aber miteinander harmonierende Töne – eine Spannung, die vielleicht die Zukunft der Kirche selbst widerspiegelt.

Hape (erschrocken, weil plötzlich Hildegard und Pallotti neben dem Fahrzeug stehen):

„Meine Güte, Sie haben mich erschreckt! Don Vincenzo, Mater Hildegard, was machen Sie hier?“

Hildegard von Bingen (schmunzelnd):

„Wir dachten, es wäre nur fair, Ihnen die gleiche Frage zu stellen, die Sie uns gestellt haben. Sie leben in dieser Zeit, Hape. Sie kennen die Menschen, die Zweifel und die Herausforderungen der heutigen Kirche besser als wir. Was ist Ihr Blick auf die Kirche? Und was müsste geschehen, damit sie ihre Relevanz nicht verliert?“

Hape (öffnet das Fenster ganz und denkt kurz nach):

„Hm. Das ist wirklich eine gute Frage, und um ehrlich zu sein, keine einfache. Aber wenn ich darüber nachdenke, würde ich sagen, dass ich die Kirche immer noch als etwas Wunderschönes sehe – eine Gemeinschaft, die Hoffnung, Liebe und Trost spenden kann. Aber … sie hat sich oft von den Menschen entfernt.

Was ich denke, das passieren müsste? Nun, vielleicht zunächst drei Dinge, die ich mir wünsche:

  1. Echte Nähe zu den Menschen: Die Kirche muss sich endlich aus ihren Palästen und Bischofssitzen befreien. Sie muss auf die Straße gehen, dorthin, wo die Menschen sind. Sie muss zuhören – wirklich zuhören – und die Sorgen und Ängste der heutigen Zeit verstehen.
  2. Radikale Ehrlichkeit und Demut: Die Kirche muss ihre Sünden offen eingestehen. Der Missbrauchsskandal, die Diskriminierung, der Machthunger – all das muss nicht nur benannt, sondern wirklich bereinigt werden. Nur dann kann sie wieder Vertrauen aufbauen.
  3. Ein mutiger Neuanfang: Es braucht Veränderungen. Frauen in allen Ämtern. Eine umfassende Öffnung für alle Menschen, egal ob geschieden, queer oder mit einem anderen Lebensweg. Und vor allem: weniger Fokus auf Dogmen und mehr auf die Botschaft Jesu – Liebe, Mitgefühl und Gerechtigkeit.“
Don Vincenzo (nachdenklich):

„Sie fordern viel, Hape. Glauben Sie, dass die Kirche den Mut hat, diesen Weg zu gehen?“

Hape (schmunzelt):

„Ehrlich gesagt? Ich weiß es nicht. Aber wenn sie es nicht tut, wird sie irgendwann irrelevant. Die Menschen suchen immer noch nach Spiritualität, nach Gemeinschaft, nach Sinn. Die Frage ist, ob sie das in der Kirche finden – oder woanders.“

Hildegard von Bingen (nickt zustimmend):

„Ihre Worte tragen die Wahrheit in sich, Hape. Die Kirche darf nicht nur auf sich selbst schauen. Sie muss wie ein lebendiger Baum sein, der mit den Wurzeln in der Tradition steht, aber seine Zweige mutig in die Zukunft streckt.“

Hape (lächelnd):

„Das gefällt mir, Domina Hildegard. Ein Baum. Vielleicht ist die Kirche ja tatsächlich noch nicht verloren – solange es Menschen wie Sie beide gibt, die an sie glauben und für sie kämpfen.“

Don Vincenzo (mit einem leisen Lächeln):

„Und solange es Menschen wie Sie gibt, - die die richtigen Fragen stellen.“

 Die beiden treten einen Schritt zurück, und bevor Hape etwas erwidern kann, scheinen sie sich im Dunkel der Nacht aufzulösen. Er bleibt einen Moment sitzen, die Worte und Gedanken des Abends hallen in ihm nach. Schließlich startet er den Motor, fährt langsam los und denkt leise:  

„Vielleicht hat die Kirche tatsächlich eine Chance – wenn sie den Mut hat, sich zu verändern.“

 

Dieses fiktive Gespräch erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Authentizität. Es soll vielmehr als Impuls dienen, die eigene Sicht auf die Dinge und auf die Protagonisten zu überprüfen - sich anstecken zu lassen oder auch zu widersprechen. Eine KI hat maßgeblich dazu beigetragen, aus den im Internet auffindbaren Fakten und Eindrücken zu diesen großen Stimmen der Kirchengeschichte einen Trialog zu schaffen. So, wie er vielleicht heute verlaufen würde? 

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