Frauen glauben unerschütterlich – com-unio

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     Mache dich auf und werde Licht (Jes 60.1)

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6. Dezember (Nikolaus) und 20. Dezember um 6:30 Uhr

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Gebet von com-unio

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Zu diesem Gebet haben alle Geschwister von com-unio einen Gedanken beigesteuert. Es begleitet unsere Treffen und soll uns verbinden.

Advent

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1. Advent

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Wie man hier sieht, sind wir als online-Gemeinschaft weit verteilt, - und kommen doch mühelos zusammen.

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Predigt Frauenchiemsee

Predigt zur kfd-Wallfahrt am 3.10.2024 auf Frauenchiemsee

Welche Erschütterungen kennen Sie: Erschrecken Sie bei den Nachrichten über Kriege, Wahlergebnisse, Hochwasser? Von den persönlichen Erschütterungen ganz zu schweigen. „Frauen glauben unerschütterlich“ steht über diesem Wallfahrtstag. Stimmt das?

Eine heidnische Frau ist anstrengend – und das ist gut so

Wir haben heute von zwei Frauen aus der Bibel gehört, auf die der Satz anscheinend zutrifft. Im Evangelium ging es um die namenlose Heidin aus Tyros. Tyros liegt im Libanon am Mittelmeer, ungefähr auf halbem Weg zwischen Haifa und Beirut. Da gibt es aktuell große Erschütterungen. Im Markusevangelium verlässt Jesus immer wieder jüdisches Gebiet und geht zu den Heiden. Denn zur Zeit des Markusevangeliums gab es Getaufte, die vorher Juden waren – und Getaufte, die vorher Heiden waren. Das Markusevangelium entstand vorrangig für Heidenchristen. Daher sind die Heiden wichtig. Im heutigen Evangelium lernt Jesus von einer heidnischen Frau. An ihr konnten sich die ursprünglichen Leser und Leserinnen orientieren – und heute wir.

Die heidnische Frau ist Jesus lästig. Er würde sie gerne los werden mit dem Spruch von den Kindern und den Hunden. Im Markusevangelium spricht Jesus öfter in Bildern und Gleichnissen. Seine Jünger sind schwer von Begriff und kapieren die Gleichnisse nicht. Jesus muss ihnen immer hinterher alles erklären. Die heidnische Frau jedoch versteht das Bild von den Kindern und den Hunden sofort. Und entwickelt es weiter. Jesus denkt an eine Reihenfolge: erst die Kinder, dann die Hunde. Erst die Juden, dann die Heiden. Die Frau ist clever: Sie bejaht, dass die Kinder Israels satt werden sollen. Aber sie macht aus der Reihenfolge ein Gleichzeitig. Die Hunde können gleichzeitig satt werden wie die Kinder. Jesus ist beeindruckt. Und erfüllt ihre Bitte: Ihre Tochter wird von dem Dämon geheilt.

Wir kennen Dämonen. Wir müssen da nicht an obskure Teufelsaustreibungen denken. Dämonen sind Mächte, die am Leben hindern. Die alles runterziehen und Hoffnung für die Zukunft rauben. Die gab und gibt es zu allen Zeiten. Und da ist gut, wenn jemand hilft, sie zu sondieren und zu entmachten, damit der Platz frei wird für neue Perspektiven. Die Heidin glaubt: Jesus ist genau der Richtige für ihre Tochter. Das gibt ihr Kraft, nicht locker zu lassen. Sie ist anstrengend, und das ist gut so. Am Ende hat sie Erfolg. Eine Frau, die unerschütterlich glaubt.

 Das Glaubenszeugnis der Ausländerin Rut

In der ersten Lesung ging es um eine Frau aus dem Alten Testament: Rut. Auch sie ist keine Jüdin. Die paar Verse, die wir gehört haben, sagt sie zu ihrer jüdischen Schwiegermutter Noomi. Am Anfang ihres Weges sind beide kinderlose Witwen im ausländischen Moab. Gegen alle Vernunft entscheidet sich die Moabiterin Rut, mit ihrer Schwiegermutter in deren jüdische Heimat, nach Betlehem zu gehen. Das liegt heute in der Westbank, in Palästina, hinter der von Israel errichteten Mauer – auch eine Region mit Erschütterungen. Die Verse von heute sind Ruts Glaubensbekenntnis. Rut ist in der Bibel ein weiblicher Abraham. Wie er bricht sie von weit her auf ins gelobte Land und traut einem geheimnisvollen Gott ihre Zukunft zu.

In Betlehem angekommen, ist nicht sofort einfach alles wunderbar. Rut ergreift die Initiative,damit das alte jüdische Gesetz, die Tora, neu ausgelegt wird – damit Frauen eine Chance auf Zukunft haben. Nicht nur jüdische Einheimische, sondern Zugeroaste. Rut geht Ähren lesen, damit sie und Noomi keinen Hunger leiden. Und sie sorgt dafür, dass sie von einem Juden geheiratet wird und einen Sohn bekommt - im Alten Orient die einzige Form der Rentenversicherung für eine Frau. Die kinderlose, ausländische Witwe Rut glaubt unerschütterlich – und hat Erfolg. Ihr Sohn wird sogar der Opa von König David.

Erschütterungen gehören dazu

Jetzt könnte diese Predigt aufhören: Zwei Frauen aus der Bibel glauben unerschütterlich – liebe kfd- Frauen, macht’s genauso, und alles wird gut. Aber so einfach will ich es uns nicht machen. Denn da bleiben Fragezeichen. Kennen Sie Erschütterungen im Glauben? In unserer Tradition gibt es viele große Frauen, mit denen wir diese Erfahrung teilen. Die sich nicht immer sicher waren, ob auf diesen Gott Verlass ist.

Vorgestern war der Gedenktag von Thérèse von Lisieux. Eine Nonne, die mit 24 an Tuberkulose starb – und die heute mit Rosen und einem Lächeln dargestellt wird. Wenn wir uns trauen, hinter die Rosen zu schauen, können wir eine sehr moderne Zeitgenossin entdecken. Die auf ihrem Glaubensweg schwarze Löcher kannte – und heute Kirchenlehrerin ist. Vor einigen Jahren haben die Tagebücher von Mutter Teresa für große Aufregung gesorgt: Die große Heilige der Nächstenliebe soll sich nicht immer sicher gewesen sein, dass Gott wirklich da ist? Ja, Gott sei Dank. Das macht sie glaubwürdig. Dann steht sie nicht auf dem Sockel, unerreichbar für uns, sondern an unserer Seite, auf Augenhöhe. Diese Frauen kannten Erschütterungen im Glauben.

Sie haben nicht nur AN Jesus geglaubt. Sie haben geglaubt WIE Jesus. Auch er wurde in seinem Glauben erschüttert. Am Ölberg, am Kreuz fühlte er sich verlassen. Und gleichzeitig wagte er, diesen Gott anzuklagen, ihn mit Du anzureden. Er war in seinen Gebeten ganz schön anstrengend – wie die Frau aus Tyros. So war da gleichzeitig Nähe zu diesem geheimnisvollen Gott. So wie wir das in der Liebe erfahren: Jemanden unerschütterlich lieben, heißt ja nicht, immer seine Nähe erleben. Sondern auch: ihn vermissen. Das kann geheimnisvoll zur Liebe dazu gehören. Wer solche erschütternden Erfahrungen kennt, versteht viel vom Geheimnis unseres Glaubens.

Wir bauen darauf: Dieser geheimnisvolle Gott hat Jesus nicht im Tod hängen lassen. Wo Menschen mit ihren Möglichkeiten am Ende sind, hat er noch ganz andere Möglichkeiten. Ihm haben unsere Ahninnen im Glauben vertraut. Daher endet diese Predigt dann doch mit dem Satz: Liebe kfd-Frauen, macht’s wie die zwei aus der Bibel – und wie Thérèse von Liseux und Mutter Teresa und wie Jesus. Möge der geheimnisvolle Gott uns Mut schenken, anstrengend zu sein – in unserem Bitten wie die Frau aus Tyros, in unserem Klagen wie sein Sohn. Möge er uns Kraft schenken, damit wir die Initiative ergreifen wie die Ausländerin Rut. Möge er da sein in den Erschütterungen der Menschen im Libanon, in Palästina, in Israel. Möge er uns halten, wenn wir erschüttert werden, und auffangen, wie er seinen Sohn aufgefangen hat. Auf ihn sind wir getauft. Zukunft - anders als erwartet. Hoffentlich.

 Dr. Hildegard Gosebrink
Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Freisinger Bischofskonferenz 

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